Routinemäßig hat die Deutsche Bahn sich wieder intensiv auf den nun beginnenden Winter vorbereitet. In Bayern steht dabei im Vordergrund, die vorhandenen Räum- und Sicherungskräfte richtig einzuteilen. Insgesamt sind bis zu 4400 Räum- und Sicherungskräfte und damit ca. 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor verfügbar und kurzfristig für den Wintereinsatz abrufbar.
Auch viele organisatorische Maßnahmen sollen helfen, die Einwirkungen von Schnee und Eis auf den Bahnverkehr so gering wie möglich zu halten. Der Einsatz von Winterdienstmitarbeitern wird örtlich flexibler gehandhabt, zusätzliche Mitarbeiter für die Disposition von Zügen stehen bereit. Mit einer zusätzlichen Schneeschleuder in Kempten verfügt die DB in Bayern nunmehr über 18 Schneeräumfahrzeuge und damit zwei mehr als im Vorjahr. Sie stehen bereit in Würzburg, Hof, Kronach, Weiden, Plattling, München, Freilassing, Holzkirchen, Garmisch-Partenkirchen und Kempten. Im Fall von starken, länger anhaltenden oder flächendeckenden Winterwetterlagen sind Pläne aufgestellt, wie einerseits wenig benötigte Infrastrukturanlagen (z. B. Überholgleise) gezielt aus dem Betrieb genommen, dafür aber durchgehende Strecken und Knotenbahnhöfe mit allen Kräften frei gehalten werden können.
Weiterhin rüstete die DB Netz im Freistaat in diesem Jahr bisher 800 Weichen mit Verschlussfachabdeckungen aus. „Diese Abdeckungen schützen die Verschlussgestänge der Weichen vor Schneeansammlungen und Eisabwurf durch Züge. Zusätzlich haben wir die Heizleistung der Weichenheizungen verstärkt", so Volker Hentschel, Produktionsleiter DB Netz Bayern. Eine Weichenheizung schaltet sich bei Temperaturen um 0 °C und/oder Schneefall automatisch ein. Ihre Leistung kann bis zu 50 Kilowatt betragen. (Das entspricht in etwa der doppelten Leistung einer Heizung eines Einfamilienhauses.) Bei extremem Frost oder starken Schneeverwehungen benötigt eine Weichen-heizung aber mehrere Stunden für ein vollständiges Abtauen. In diesem Fall müssen Schneeräumkräfte die Gleise und Weichen per Hand freischaufeln. Um Schneeverwehungen vorzubeugen, wurden auf insgesamt 28 Kilometer Länge Schneefangzäune aufgestellt.
DB Regio Bayern verfügt in den Werkstätten Hof, Kempten, München, Nürnberg über 70 Abtauanalgen. Diese Züge können damit schneller von Vereisung befreit und gewartet werden, als dies früher der Fall war. Teilweise werden auch Zelte neben den Werkhallen aufgestellt und beheizt, um die Kapazitäten zu erweitern. Spezielle Bereitschaftspläne sorgen dafür, dass bis zu 20 Prozent mehr Mitarbeiter kurzfristig in den Werken eingesetzt werden können.
Auf über 1,7 Millionen Quadratmeter summiert sich die Fläche der zu räumenden 2100 Bahnsteige in Bayern. Dies entspricht der Fläche von mehr als 250 Fußballfeldern. Die Winterdienstkräfte sind ausgerüstet mit 400 Traktoren und 700 Schneefräsen. DB Services hat dazu Verträge vor allem mit örtlichen Dienstleistern abgeschlossen.