Bereits zum Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag wird es im Personenverkehr nach Polen erstmals seit längerer Zeit spürbare Verbesserungen geben. Der Berliner Senat nutzt Programme der Europäischen Union, um die Kommunikation mit den deutschen und polnischen Akteuren des Eisenbahnverkehrs zu verbessern und gemeinsam Konzepte für die Zukunft zu entwickeln.

So gibt es z.B. ab dem 9. Dezember 2012 durch verbesserte Fahrplanabstimmung von Berlin nach Kostrzyn sechs Verbindungen mit Direktanschluss zur benachbarten Großstadt Gorzów. Die Fahrzeiten werden verkürzt und das Warten auf den Anschlusszug entfällt. Es ist das Ziel des Berliner Senats in Zukunft umsteigefreie Zugverbindungen nach Gorzów anzubieten. Durch die Unterzeichnung des neuen deutsch-polnischen Eisbahnrahmenabkommen durch die Verkehrsminister von Deutschland und Polen im November wurden die Voraussetzungen für durchgehende Züge verbessert. Nach Gorzów gibt es bereits ein attraktives Tarifangebot, dass die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz im EU Projekt Rail Baltica entwickelt hatte: Mit dem „Berlin-Gorzów-Ticket" können deutsche Bürger in Gorzów auch die Straßenbahn und polnische Bürger in Berlin die BVG und S-Bahn benutzen.

Auch die Fahrzeiten zwischen Berlin und Breslau verkürzen sich durch Optimierung der Fahrpläne beim durchgehenden „Eurocity Wawel" aber auch bei den drei täglichen Umsteigeverbindungen über Görlitz auf 4 ¾ - 5 Stunden. Um 18:15 Uhr gibt es in Breslau eine neue Umsteigeverbindung über Posen nach Berlin. .

Zwischen Frankfurt/Oder und Zielona Góra wird im neuen Fahrplan ein zweites Zugpaar mit Direktanschluss von und nach Berlin angeboten. Damit ist es auch für die Berliner möglich, die einzige polnische Stadt mit Weinanbau und einer im Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrten Altstadt in einem Tagesausflug kennenzulernen. Für Geschäftstermine wird eine Verbindung mit dem ersten Berlin-Warszawa-Express über Zbaszynek angeboten, mit der Zielona Góra bereits um 09:58 Uhr erreicht werden kann.

Der zur Fußball-EM 2012 ab Sommer 2012 versuchsweise eingeführte EuroCity Berlin - Posen - Danzig - Sopot - Gdynia wird 2013 ganzjährig angeboten. Die Zugverbindung bietet eine schnelle Verbindung nach Danzig und eignet sich auch für Wochenend-Trips nach Danzig und zum Ostseebad Sopot. Die Zahl der angebotenen Fernzüge zwischen Posen und Berlin hat sich somit von 4 auf 6 erhöht.

Zwischen Berlin und Stettin gibt es weiterhin pro Richtung zwei durchgehende Zugpaare sowie sechs weitere mit verbesserten Umsteigeverbindungen in Angermünde. Weitere Verbesserungen sind erst nach der Beseitigung der Elektrifizierungslücke und dem Ausbau der Strecke für 160 km/h möglich. Der Berliner Senat erwartet vom Bundesverkehrsminister, dass der unterschriftsreife Staatsvertrag zum Ausbau der Verbindung Berlin-Stettin so schnell wie möglich unterzeichnet wird.

Zur Verbesserung der Bahnverbindungen hat maßgeblich der „Runde Tisch Verkehr der Oder-Partnerschaft" beigetragen, in dem die Verkehrsverwaltungen der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, die benachbarten polnischen Wojewodschaften sowie die beteiligten Eisenbahnunternehmen zusammenarbeiten. Koordinierend ist hier im Auftrag des Berliner Senats der VBB tätig.