Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 reißen die Beschwerden über den von der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) betriebenen Meridian und die von DB Regio betriebene Werdenfelsbahn nicht ab. Einige Züge – vor allem im morgendlichen Berufsverkehr – sind überfüllt, andere fallen komplett aus oder sind erheblich verspätet. Zudem lässt die Fahrgastinformation zu wünschen übrig. „Die momentanen Zustände sind für die Fahrgäste nicht akzeptabel. Wir fordern die BOB und DB Regio dazu auf, so schnell wie möglich deutliche Verbesserungen einzuleiten", so Johann Niggl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert. „Die Unternehmen müssen unverzüglich für einen reibungslosen Betrieb sorgen. Das hat im Interesse der Fahrgäste oberste Priorität. Dass beide Betreiber ihren vertraglichen Verpflichtungen derzeit nicht nachkommen, werden wir mit entsprechenden Strafzahlungen ahnden", so Niggl.

Dass es beim großen Fahrplanwechsel im Winter, vor allem bei der Inbetriebnahme neuer Netze, zu Startschwierigkeiten kommen kann, hat die Vergangenheit gezeigt. Erfahrungsgemäß stabilisiert sich der Betrieb nach einigen Tagen. Doch die jetzigen Fahrzeugprobleme und Pannen im Betriebsablauf beim Meridian und bei der Werdenfelsbahn sind für die BEG inakzeptabel. „Hinzu kommt eine Reihe von vermeidbaren Zwischenfällen zum Beispiel bei der Fahrgastinformation. All das trägt in Summe zu einem negativen Gesamtbild bei", sagt Niggl. Die erheblichen Angebotsverbesserungen, die von der BEG bestellt worden seien, kämen daher bei den Kunden derzeit kaum an.

Zum Fahrplanwechsel haben sich BEG-Mitarbeiter auf Testfahrten selbst ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. „Was wir gesehen haben und was wir von den Fahrgästen hören, stellt uns in keiner Weise zufrieden", betont der BEG-Chef. „Daher haben wir sowohl die BOB als auch DB Regio zu sofortigen Stellungnahmen und zur Lösung der Probleme aufgefordert." Die von DB Regio im Werdenfelsnetz eingesetzten Züge der Baureihe ET 442 seien vor Fahrplanwechsel stabil gefahren. „Warum es jetzt zu einer Häufung technischer Probleme kommt, können wir nicht nachvollziehen." Beim Meridian verärgern den BEG-Geschäftsführer unter anderem die teilweise zu geringen Kapazitäten und Mängel bei der Fahrgastinformation: „Selbstverständlich erwarten wir von der Bayerischen Oberlandbahn, dass sie während des Ersatzkonzeptes mindestens die bisherigen Kapazitäten bereitstellt und die geforderten Qualitätsstandards einhält. Das hat uns die BOB im Vorfeld auch mehrfach zugesichert."