Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der DB Fernverkehr AG, Wolfgang Joosten, hat sich in scharfer Form gegen Vorwürfe verwahrt, die der Mobilitätsanbieter Siemens indirekt gegenüber den Kolleginnen und Kollegen in den Instandhaltungswerken der Deutschen Bahn erhoben hatte.
Siemens hatte behauptet, die Verfügbarkeit der von diesem Unternehmen gewarteten Züge liege bei 99 Prozent - und damit, nach Auffassung von Joosten - die Leistungen der Bahnbeschäftigten in Misskredit gebracht. „Es wurde der Eindruck erweckt, die Kolleginnen und Kollegen würden einen schlechteren Job machen, dagegen verwahren wir uns", so der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der DB Fernverkehr AG.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Instandhaltungswerken leisten hervorragende Arbeit. Gerade unter schwierigen Bedingungen zeigen diese überdurchschnittliches Engagement – ob im Winter, wenn Schotterschlag die Arbeit erschwert oder im Sommer, wenn plötzlich eine Klimaanlage ausfällt", so Josten. Oft müssten auch Konstruktionsmängel der Hersteller ausgeglichen werden.
Kritik übte Wolfgang Joosten in diesem Zusammenhang an den massiven Lieferverzögerung bei den ICE-Zügen. 17 Züge der neuen Baureihe 407 seien seit Dezember 2011 überfällig. Ein konkreter Liefertermin sei immer noch nicht in Sicht. Der GBR-Vorsitzende: „Wenn Fahrzeuge über einen so langen Zeitraum nicht geliefert werden, dann leidet darunter letztendlich auch die Gesamtpünktlichkeit. Wenn Siemens sich an der Steigerung der Pünktlichkeit beteiligen will, dann sollen sie endlich die bestellten Zügen liefern. Es sei schon fast ein Stück aus dem Kuriositätenkabinett, dass Siemens Fahrzeuge warten möchte, die Siemens selbst nicht liefern könne.