Deutschlands Infrastruktur bröckelt: Auch bei Bussen und Bahnen hat die Sanierung von Anlagen, Fahrzeugen und Technik erhebliche Verspätung, weil das Geld nicht reicht. Auf diesen Sanierungsstau im Öffentlichen Personennahverkehr haben 36 Verkehrsunternehmen und -verbünde aus 31 Städten beim bundesweiten Deutschland-Tag des Nahverkehrs am 12. September hingewiesen.

Überall in Deutschland informierten Verkehrsunternehmen und -verbünde mit Pressekonferenzen über die Unterfinanzierung bei Bus und Bahn. Und sie schickten Fahrzeuge auf die Strecke, die mit dem Logo der Infrastrukturinitiative „Damit Deutschland vorne bleibt" beklebt sind, die den Aktionstag ins Leben gerufen hat. Die Fahrzeuge machen die Fahrgäste auf die Problematik aufmerksam und helfen mit ihrer täglichen Präsenz im städtischen Verkehr, das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer funktionsfähigen Infrastruktur zu schärfen.

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland befördert rund 30 Millionen Fahrgäste täglich, Tendenz steigend. Doch ihm fehlen bereits jetzt mehr als drei Milliarden Euro, um die Infrastrukturen wieder fit zu machen. Der Deutschland-Tag des Nahverkehrs machte deutlich, dass es sich hierbei nicht um einzelne lokale Engpässe handelt, sondern um ein bundesweites Problem. Überall im Land stehen Aufzüge und Rolltreppen still, müssen Bahnhöfe, Haltestellen, Fahrzeuge und technische Einrichtungen dringend erneuert werden. Auch der Ausbau von Strecken ist an einigen Stellen notwendig, gerät aber durch unsichere Finanzierung ebenfalls ins Stocken. Mit dem gemeinsamen Engagement am Deutschland-Tag des Nahverkehrs appellierten die Akteure an die Bundesregierung und die Länder, die Nahverkehrsunternehmen, Städte und Gemeinden mit den notwendigen Investitionen in die kommunale Verkehrsinfrastruktur nicht alleine zu lassen.