"Wenn wir zu einem einheitlichen europäischen Schienenverkehrsraum kommen wollen, muss jetzt wenigstens die technische Säule des 4. Eisenbahnpakets abgeschlossen werden", fordert Dr. Lutz Bertling, Präsidiumsmitglied des Deutschen Verkehrsforums (DVF) und President and Chief Operating Officer Bombardier Transportation GmbH, im Vorfeld der Tagung des EU-Verkehrsrats. "Eine weitere Verzögerung kann sich der Schienenverkehr in Europa nicht leisten", so Bertling. DVF-Präsidiumsmitglied Dr. Jochen Eickholt, CEO Division Rail Systems Infrastructure & Cities Sector, Siemens AG, ergänzt: "Wir brauchen dringend eine europaweit gültige Sicherheitsbescheinigung."
Am Freitag, den 14. März, beschäftigen sich die Verkehrsminister der Europäischen Union (EU) mit dem technischen Teil des so genannten 4. Eisenbahnpakets. Darin soll unter anderem die Verantwortung für Zugzulassungen und Sicherheitsbescheinigungen neu gestaltet werden. Diese ist nötig, damit Züge problemlos grenzüberschreitend in Europa fahren können.
"Momentan haben die Eisenbahnunternehmen das Problem von sich widersprechenden Aussagen einzelner Behörden der EU-Mitgliedsstaaten. Um dies zu lösen, braucht es eine zentrale Anlaufstelle. Dann müssten nicht mehr für jedes einzelne Mitgliedsland gesonderte Sicherheitsbescheinigungen beantragt werden", erläutert Eickholt. Die Kosten für die Zulassung seien enorm und ließen sich mit einer europäischen Sicherheitsbescheinigung um 20 bis 30 Prozent senken, ohne das Sicherheitsniveau abzusenken.
Bertling: "Jetzt besteht die einmalige Gelegenheit die technischen Barrieren innerhalb des europäischen Eisenbahnverkehrs abzubauen, ohne dass die Sicherheit leidet. Verzichtet der EU-Verkehrsrat auf eine getrennte Abstimmung des konsensfähigen technischen Teils, bleibt der europäische Eisenbahnverkehr auf unbestimmte Zeit unnötig teuer. Die EASA als europäische Zulassungsbehörde in der Luftfahrt ist das beste Beispiel für dieses Erfolgsmodell."