Für den Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Alexander Kirchner, ist es noch ein langer Weg, bis sich die Personalsituation bei der Bahn normalisiert. Erste Erfolge des von der EVG angestoßenen Personalprozesses seien aber sichtbar. Das wurde beim heutigen (02.04.2014) Spitzengespräch mit den Personalverantwortlichen der DB AG in Berlin deutlich.

Mittlerweile stehe fest, dass der Personalbestand durch die Überprüfung nach den Vorfällen um Mainz um mehr als 2000 Mitarbeiter erhöht werden muss. Bisher konnten jedoch erst rund700 Neueinstellungen vorgenommen werden, die zum Teil noch ausgebildet werden müsse. Bis diese neuen Beschäftigten auf den jeweiligen Arbeitsplätzen eingesetzt würden, werden teilweise Jahre vergehen, so Kirchner.

In dem sei es vor diesem Hintergrund auch darum gegangen, um mehr als nur über zusätzliche Einstellungen zu reden. Wichtige Aspekte seien Fragen der Fremdvergaben von Bahnleistungen aber auch der Nachwuchsgewinnung, des Wissenstransfers und der Qualifizierung gewesen. Auch über bessere Rahmenbedingungen für die immer noch hohe Zahl der eingesetzten Beamten müsse geredet werden.

Eine realistische Personalplanung habe sich deshalb am sogenannten einsatzfähigen Bestand zu orientieren. In diesem Zusammenhang fordert Kirchner die Personalverantwortlichen der DB AG auf, im Rahmen der Personalplanung auch die Möglichkeiten der Rente mit 63 zu berücksichtigen. Diese werde bei den betroffenen Mitarbeitern sicher auf große Resonanz stoßen. Insofern seien entsprechende personelle Fehlbestände für die nahe Zukunft bereits absehbar.

Deutlich gemacht wurde seitens der EVG in diesem Zusammenhang, dass sich die DB AG verstärkt auch dem Thema Auszubildende zuwenden müsse. "Wenn ältere Kollegen gehen, es zugleich aber kaum Nachwuchs gibt, werden wir bald erhebliche Probleme bekommen", so Kirchner. Er forderte die DB AG deshalb zu einer nachhaltigen Personalplanung auf.