Anlässlich der dritten Deutschen Konferenz zum Mobilitätsmanagement (DECOMM) im Spanischen Bau des Kölner Rathauses, gab NRW-Verkehrsminister Michael Groschek heute (14. März 2014) den Startschuss für die landesweite Einrichtung von regionalen Koordinierungsstellen zum Mobilitätsmanagement nach dem Vorbild des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). Die Landesregierung bietet hiermit die Möglichkeit für die Kommunen, gemeinsam neue Verkehrskonzepte zu entwickeln und Kooperationen zu initiieren. Beim VRS gehören Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Entwicklung eines erweiterten Mobilitätsverständnis bereits seit 2008 zum Aufgabenspektrum.
„Weder Bus und Bahn, noch das Auto werden alleine künftigen Anforderungen gerecht werden. In ein ganzheitliches Konzept müssen auch Fußgänger- und Radverkehr sowie innovative Angebote wie CarSharing integriert werden. Hierbei kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle zu. Flankiert wird dieses Entwickeln neuer Konzepte durch das Beraten und Motivieren zu neuen Verhaltensmustern - denn Verkehr entsteht bereits in den Köpfen", begründet NRW-Verkehrsminister Michael Groschek das Engagement des Landes bei der Einrichtung von regionalen Koordinierungsstellen zum Mobilitätsmanagement. Als weitere Unterstützung für die Kommunen bietet der VRS zusammen mit dem Verkehrsministerium noch in diesem Jahr eine Weiterbildung von kommunalen Vertretern zum Mobilitätsmanager an. Sie haben die Aufgabe, zukunftsfähige kommunale Mobilitätskonzepte zu initiieren und zu koordinieren.
Intelligente Verknüpfungen als zentraler Baustein zur Sicherung der Mobilität
„Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Energiewende und den begrenzten finanziellen Mittel zum Infrastrukturausbau sind intelligente Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln zentraler Baustein zur Sicherung der Mobilität von morgen. Die Schnittstellen der einzelnen Verkehrssysteme gilt es zu optimieren. Als Verbund bieten wir dazu eine gut eingespielte regionale Plattform", so VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag. Die Bedeutung eines Mobilitätsmanagements und die Rolle der Verkehrsverbünde unterstreicht auch der Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Jürgen Fenske: „Eine regionale Betrachtung des Gesamtsystems Verkehr ist aufgrund der Pendlerverflechtungen unerlässlich. Dies ist insbesondere durch ein enges Zusammenspiel zwischen Kommunen, Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbund zu erreichen. Verkehrsverbünde müssen sich zu Mobilitätsverbünden entwickeln. Unsere Kunden benötigen ein Angebot aus einer Hand".
Auch Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik der Stadt Köln, spricht sich für ein enges Zusammenspiel aller Verkehrsformen aus: „Selbst große Städte wie Köln stoßen in Verkehrsfragen immer häufiger an ihre Grenzen. Daher ist es unerlässlich, alle bestehenden Mobilitätsmöglichkeiten optimal einzusetzen. Die Stärken jedes Verkehrsmittels müssen optimal genutzt werden, Verknüpfungspunkte sind komfortabel zu gestalten. Selbstverständlich müssen Alle regional denken und vor allen Dingen regional handeln."
Die Deutsche Konferenz zum Mobilitätsmanagement (DECOMM) veranstaltet jährlich bundesweite Tagungen, bei denen Fachleute aus Kommunen, Verkehrsunternehmen, Planung und Wissenschaft diskutieren, vortragen oder in Workshops praxisorientierte Handlungsansätze entwickeln. „Zukunftsfähige Mobilität kommt nicht von alleine, sondern wird durch ein Mobilitätsmanagement initiiert und gesteuert", so Matthias Knobloch, Vorsitzender der Deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement. Mechtild Stiewe vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ergänzt: „Neben Kommunen und Verkehrsunternehmen sind auch diejenigen in das Konzept einzubeziehen, die die Verkehre auslösen. So können etwa Betriebe durch hauseigene Mobilitätskonzepte Alternativen zum Pkw entwickeln und bewerben. "