Das Projekt der Nordmainischen S-Bahn kommt einen weiteren Schritt voran. Wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Dienstag mitteilte, ist das Planfeststellungsverfahren für den auf Frankfurter Stadtgebiet verlaufenden dritten und letzten Abschnitt angelaufen. „Es ist ein wichtiges Signal, dass nun die komplette Strecke im Verfahren ist. Der Rückstand beim Ausbau der Schieneninfrastruktur im Knoten Frankfurt wird Schritt für Schritt abgebaut", sagte der Minister.
Die 19,4 Kilometer lange Nordmainische S-Bahn schafft eine umsteigefreie Verbindung vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Hanau und bindet damit auch die Europäische Zentralbank an die Innenstadt an. Mit einem Takt von bis zu 15 Minuten verbessert sie den Pendler- und Schülerverkehr erheblich. „Die Nordmainische S-Bahn ist dringend erforderlich, um die zukünftigen Verkehrsströme im Rhein-Main-Gebiet zu bewältigen und gleichzeitig die Kapazität des Schienenknotens Frankfurt für den Fernverkehr zu gewährleisten. Das Vorhaben hat für die Landesregierung hohe Priorität, denn es ist von größter Bedeutung für die ökologische und ökonomische Entwicklung der Metropolregion", erläuterte Al-Wazir.
Das von der Deutschen Bahn beantragte Verfahren beginnt offiziell mit der öffentlichen Bekanntmachung des Vorhabens am 16. Dezember. Die Offenlage der Pläne folgt im Januar. Die eingehenden Stellungnahmen werden im Regierungspräsidium Darmstadt gesammelt.
„Mit dem geplanten Tunnel im Bereich der Hanauer Landstraße tangiert das Projekt ein Gebiet mit hoher städtebaulicher Dynamik. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein hoher Diskussions- und Erörterungsbedarf", sagte der Minister. „Ich vertraue aber darauf, dass alle Beteiligten gemeinsam an konstruktiven Lösungen arbeiten werden. Das Land hat sich bereits engagiert, um die Vereinbarkeit des Tunnelbauwerks mit laufenden Hochhausprojekten zu sichern. Damit hat die Landesregierung ein Zeichen gesetzt, dass sie hinter dem Projekt steht."
Die Kosten der Nordmainischen S-Bahn werden auf mehrere hundert Millionen Euro veranschlagt. Daran beteiligen sich der Bund, das Land, der Main-Kinzig-Kreis sowie die Städte Frankfurt, Maintal und Hanau.