Als Bestätigung wertet Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir die am Donnerstag vorgelegte Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zur Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn: „Die Untersuchung zeigt das hohe Entlastungspotenzial des Hochgeschwindigkeitsverkehrs, zumal die großen deutschen Flughäfen – insbesondere Frankfurt – gut an die Schiene angebunden sind", sagte der Minister. Nun sei die Bahn gefragt: „Taktung und Reisezeiten müssen stimmen, um die Reisenden zu überzeugen."

Der Minister sprach sich dafür aus, das bestehende AirRail-Konzept für Zubringerverbindungen auf der Schiene auszudehnen: „Wir führen in dieser Frage kontinuierliche Gespräche mit den wichtigen Akteuren, mit der Lufthansa, der Bahn und insbesondere mit den großen Unternehmen, die viele Geschäftsreisen organisieren. Denn der Schlüssel, dass zum Beispiel weniger von Stuttgart nach Frankfurt geflogen wird, liegt auch bei den Reisestellen der Daimler Benz AG und anderer Firmen rund um Stuttgart. Die heute vom BUND vorgestellte Studie werden wir dabei miteinfließen lassen."

Um das Potenzial zu erschließen, forderte Al-Wazir einen raschen Ausbau der Schieneninfrastruktur. „Das Schienennetz im Knoten Frankfurt und seinen Zulaufstrecken ist so überlastet, dass neue und attraktive Angebote kaum möglich sind." Der Minister wies darauf hin, dass Hessen die Neubaustrecke Frankfurt - Mannheim und die Neu-/Ausbaustrecke Frankfurt – Fulda für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet hat: „Bei der Bewertung der Projekte muss die Bundesregierung auch das Verlagerungspotenzial berücksichtigen."