Viia.Präsident Thierry Le Guilloux (2. von rechts) übergibt Nicolas Schmidt vom Bundesamt für Verkehr (rechts) das Dossier Transhelvetica im Beisein von Arnold Berndt (Leiter Güterverkehr im BAV, links), Christoph Schiess (Wiss. Mitarbeiter BAV), Robert Lohr (Patron von Lohr Industrie), Arnaud Denizet (Directeur Autoroutes roulantes transalpines).  - Foto VIIAAm 14. August 2012 präsentierte Viia, Tochterunternehmen von SNCF Geodis, dem Schweizer Bundesamt für Verkehr in Bern das Projekt Viia Transhelvetica für den Transit durch den Gotthard von Sattelaufliegern zwischen dem Ruhrgebiet, Lahr im Schwarzwald und Norditalien.

Das vorgeschlagene Konzept „Modalohr" erlaubt den horizontalen Verlad von nicht-kranbaren Sattelaufliegern. Diese machen über 90 Prozent der europäischen Strassenfahrzeuge aus. Der neue, tiefgelegte Modalohr-Tragwagen Typ UIC ermöglicht die Beförderung von Sattelaufliegern mit 4-Meter Eckhöhe auf der sonst nur für 3,84-Meter zugelassen Schweizer Strecke.

„Bei der Realisierung unseres Projekts gelingt es noch vor der Eröffnung des neuen Gotthardbasistunnels bereits ab 2015 zusätzlich rund 100'000 Strassensendungen auf die Schiene zu verlagern", ist Thierry Le Guilloux, Präsident von Viia überzeugt. „Das entspricht rund 20 Prozent des Transitmarktes von Sattelaufliegern auf dieser Achse".

Auf dem Weg zu einem europäischen Netz

Viia will mit dem Projekt Transhelvetica ihre rollenden Autobahnen weiter entwickeln. Seit bald zehn Jahren fährt die Autoroute Ferroviaire Alpine durch den Mont Cenis (Aiton – Orbassano). Die Linie von Le Boulou bei Perpignan nach Bettembourg über 1'000 Kilometer wird am 5. September 2012 bis nach Helsingborg in Schweden auf total 2'300 Kilometer ausgedehnt; die Zuglänge beträgt bereits seit Januar dieses Jahres rekordverdächtige 850 Meter. Als nächste Etappe ist die Verlängerung der Linie nach Südfrankreich hinaus nach Katalonien vorgesehen; erste Versuchsfahrten auf dieser neuen Linien durch die Pyrenäen fanden Anfang Juni 2012 erfolgreich statt. In der Schweiz beginnen die Tests zur Kontrolle des Lichtraumprofils im September auf der Gotthard-Nordrampe. Studiert wird die Autoroute Ferroviaire Atlantique, welche Nordfrankreich mit dem Baskenland verbinden wird.

Ziel von Viia l'autre route ist es, im Jahr 2020 über 500'000 Strassensendungen auf der Schiene abzuwickeln und den Ausstoss von mehr als 450'000 Tonnen CO2 zu verhindern.

Die Alternative heisst „Viia, l'autre route"

Um die Dynamik der Verlagerungsanstrengungen verstärkt zu kommunizieren, tritt das wachsende Netz unter dem Namen „VIIA" mit dem Slogan „l'autre route" auf. Dabei steht „VIIA" für Strasse, ist in allen Sprachen aussprechbar und wird von den Kunden leicht in Verbindung gebracht mit den rollenden Autobahnen in Europa von Luxemburg nach Südfrankreich und jener durch die Alpen von Frankreich nach Italien. „Die andere Route" steht für ökonomische, sozialverträgliche, ökologische und innovative Dienstleistungen mit dem Ziel der Effizienzsteigerung für europäische Transporteure.