Das Land Hessen wird beantragen, den Bau einer alternativen Güterzuglinie im Mittelrheinkorridor in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Die Trasse solle die Schienenstrecke im Flusstal entlasten, teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Florian Rentsch heute mit: „Hessen wird – im Gleichklang mit Rheinland-Pfalz - den Bau einer Alternativstrecke für den Güterverkehr im Mittelrheinkorridor für den neuen Bundesverkehrswegeplan anmelden. Dies wird nach formeller Aufforderung der Länder durch den Bund voraussichtlich im Herbst erfolgen."

ie Prüfung des Neu- und Ausbaubedarfs ist Gegenstand einer vom Bund beauftragten Studie. Das Land Hessen setzt sich in dem begleitendenden Arbeitskreis dafür ein, die Lärmentlastung -anders als bei bisherigen Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans – als maßgebliches Entscheidungskriterium zu verankern.

Die Planung einer Alternativstrecke sei allerdings kein Ersatz für dringende, technisch schon jetzt machbare Lärmminderungsmaßnahmen an der Strecke und an den Güterwagen, ergänzte Rentsch. Kurzfristig machbar sei die Umrüstung von Güterwagen auf marktgängige leise Kunststoffbremssohlen. Als weitere Maßnahmen zur Lärmminderung an der Strecke hätten sich im Innovationsprogramm der Bundesregierung neue Schienenstegdämpfer und niedrige gleisnahe Lärmschutzwände als effektive, auch in sensiblen Ortslagen realisierbare Maßnahmen erwiesen.

„In meinen Gesprächen mit Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer und Bahnchef Dr. Grube werde ich weiter darauf dringen, dass eine Lärmminderungsstrategie bestehend aus den drei Säulen Lärmminderung der Fahrzeuge, Lärmminderung an der Strecke und Planung einer Alternativstrecke zur Verkehrsverlagerung weiterentwickelt und stringent umgesetzt wird", sagte der Minister.