Am 26.09.2012 legte der Rechnungshof seine Ergebnisse zur Follow-up-Prüfung der ÖBB-Langsamfahrstellen dem Nationalrat vor. Die ÖBB-Infrastruktur AG hat sämtliche Empfehlungen, die der Rechnungshof zum Thema ÖBB-Langsamfahrstellen im Jahr 2010 veröffentlicht hatte, umgesetzt - acht vollständig und eine teilweise.
Gegenüber 2009 reduzierte sich die Anzahl der anlagebedingten Langsamfahrstellen um 52,5 % auf 152 Stück, die Gesamtlänge insgesamt um 64,6% auf 136 km (Stichtag jeweils 1.1.2012). Verspätungen aufgrund von Langsamfahrstellen wurden um fast zwei Drittel reduziert, anlagebedingte Verspätungen aufgrund von Störungen, Bauarbeiten und Langsamfahren halbierten sich.
Rasche und effiziente Umsetzung der gesetzten Maßnahmen
"Um dieses Ziel erreichen zu können, hat die ÖBB-Infrastruktur AG die Prozessabläufe in der Instandhaltung gestrafft, Entscheidungsprozesse verkürzt und das Anlagenmanagement durch ein proaktives Life Cycle Management optimiert", erläutert Andreas Matthä, Vorstandssprecher ÖBB-Infrastruktur AG. Mehrere vorbeugende Maßnahmen wie beispielsweise die Erkundung des Gleisunterbaus mittels Georadar und der Einbau verschleißmindernder Bauteile wie gehärteten Schienen und besohlten Schwellen wurden umgesetzt.
Neue Zeitrechnung für die Bahn - Klares Bekenntnis zur Schiene
Seit der Präsentation und dem Beschluss der langfristigen Modernisierung der österreichischen Schieneninfrastruktur im Rahmen des umfassenden Gesamtkonzeptes "Zielnetz 2025+" wird an der Umsetzung gearbeitet. Jährlich investiert der Bund rund 2 Mrd. Euro in den Ausbau und die Modernisierung von Streckennetz und Bahnhöfen - so viel wie nie zuvor. Damit sind die Investitionen in die Bahn doppelt so hoch wie jene in die Straße. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Sanierung weiter Teile des Streckennetzes, in das 56 Prozent der derzeitigen Mittel fließen. Es wird mit Hockdruck an der Beseitigung aller fahrplanrelevanten Langsamfahrstellen bis 2014 gearbeitet, darüber hinaus werden 100 Bahnhöfe modernisiert oder neu errichtet und barrierefrei gestaltet. Weiters wird laufend in die technische Sicherung und Auflassung von Eisenbahnkreuzungen investiert, um diese noch sicherer zu machen, der Lärmschutz verbessert und P&R Anlagen errichtet. Selbstverständlich steht neben der dringend notwendigen Bestandssanierung der Ausbau der großen Verkehrsachsen wie z.B. der Südbahnstrecke im Mittelpunkt.
Handlungsbedarf gibt es laut Rechnungshofbericht etwa noch bei der Information der Triebfahrzeugführer, wie Schäden durch schonende Fahrweise verhindert werden können. Seit Anfang letzten Jahres führt die ÖBB-Produkion GmbH Schulungen zur infrastruktur-schonenden und energiesparenden Fahrweise für sämtliche 4.038 Lokführer durch - mit großem Erfolg. Dadurch konnten allein letztes Jahr über 6 Millionen Euro an Energiekosten eingespart werden. Diese Einsparung resultiert im Wesentlichen aus einer möglichst sanften Fahrweise, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Infrastruktur schont (keine starken Beschleunigungs- und Bremsvorgänge). Darüber hinaus sind jährliche Fortbildungen für jeden Lokführer verpflichtend vorgeschrieben, in dem umwelt- und ressourcenschonende Fahrweise einen sehr hohen Stellenwert einnimmt.