Logo EVGDie Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erklärt sich solidarisch mit den Beschäftigten der belgischen Eisenbahn SNCB. Die Eisenbahner wehrten sich zu Recht gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Eine Trennung von Netz und Betrieb, wie in Belgien geplant, ist auch in Deutschland in der Diskussion. Sollten solche Pläne umgesetzt werden, würden sich aber auch in Deutschland die Eisenbahner massiv zur Wehr setzen.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat sich solidarisch mit den Beschäftigten der belgischen Eisenbahn SNCB erklärt. „Die belgischen Kolleginnen und Kollegen kämpfen nicht für den Erhalt von Privilegien, sondern ganz konkret um ihre Arbeitsplätze", sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. „Die belgische Regierung plant mehr als eine Umstrukturierung. Sie will Netz und Betrieb trennen. Dagegen wehren sich die Eisenbahner zu recht."

Damit werde ein funktionierendes System gefährdet, erklärte der EVG-Vorsitzende. Die EVG beobachte die Entwicklung im Nachbarland mit großem Interesse. „Die deutsche Bundesregierung plant zwar derzeit keine Trennung, es gibt aber in verschiedenen politischen Parteien entsprechende Überlegungen. Sollten sie auf die Tagesordnung kommen, werden sich auch die Beschäftigten der DB AG gegen die Zerschlagung ihres Unternehmens wehren." Auch die EVG werde mit allen gewerkschaftlichen Mitteln bis hin zum Streik für die Arbeitsplätze der Eisenbahner kämpfen.

Mehrere aktuelle Untersuchungen zeigten auf, dass es keine sachliche Notwendigkeit für eine Trennung von Netz und Betrieb gibt, so der EVG-Vorsitzende. „Im Gegenteil: Überall da, wo Netz und Betrieb getrennt wurden, wird das heute als Fehler gesehen. Man hat eingesehen, dass das System Schiene darunter leidet." Die „Behauptung, dass eine Trennung zu mehr Wettbewerb und dieser zu mehr Verkehr auf der Schiene führe, ist widerlegt." Wichtiger seien vielmehr andere Weichenstellungen. So müsse mehr in die Infrastruktur investiert werden und es müsse faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsträgern geben.