Der Rat der Stadt Arnsberg spricht sich in einer Stellungnahme vom 26. September einstimmig gegen die von der DB Netz geplante Eingleisigkeit der bisher zweigleisigen Tunnel zwischen Arnsberg und Brilon Wald (Glösinger-Tunnel, Freienohler-Tunnel und Elle-ringhauser-Tunnel) aus.
Grundsätzlich fordert das Gremium die Bahntochter in diesem Zusammenhang dazu auf, die Infrastruktur der Oberen Ruhrtalbahn (Dortmund bzw. Hagen-Kassel) zukunftsfähig zu gestalten und diesen Zustand zu erhalten.

Hierfür ist es nach Ansicht des Rates von zentraler Bedeutung, die genannten Tunnel zweigleisig zu sanieren. Die von der DB Netz geplante Eingleisigkeit der Tunnel verschlechtere die Infrastruktur gravierend und schwächt damit aus Sicht des Rates die gesamte Region. Wolle man die Zweigleisigkeit später wieder herstellen, dann sei dies nur mit erheblichem Mehraufwand und bei einem Kosten-Nutzen-Verhältnis von über 1,0 erreichbar. Deshalb gehen die Mitglieder des Rates davon aus, dass die Bahn - einmal eingleisig - dies dann auch bleiben wird. Dagegen sei im aktuellen Koalitionsvertrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung NRW deutlich die Beseitigung eingleisiger Infrastrukturabschnitte vereinbart worden.

Nach Ansicht des Rates wird die Obere Ruhrtalbahn in Zukunft von verschiedenen Entwicklungen profitieren und dürfe daher nicht in ihrer Leistungsfähigkeit blockiert werden: Zum einen sei eine Zunahme des regionalen Schienengüterverkehrs (Wirtschaftsregion) zu erwarten, zum anderen begünstigten tarifliche Kombiangebote - beispielsweise Fahrradverleih und Wintersportangebote - die Auslastung der Bahn.

Darüber hinaus fordert der Rat der Stadt Arnsberg die DB Netz dazu auf, die Reisegeschwindigkeit auf der Oberen Ruhrtalbahn zu erhöhen. Hintergrund: Die Fahrgastzahlen, insbesondere zwischen Dortmund und der Wirtschafts- und Touristikregion Hochsauerland, wachsen stetig. Grund dafür ist einerseits die wachsende Beliebtheit der Radsport- und Wintersportziele im Sauerland und andererseits die zunehmende Anzahl von Pendlern, die attraktiv im Sauerland wohnen, aber im Ruhrgebiet arbeiten. Eine langsame Reisegeschwindigkeit auf der Oberen Ruhrtalbahn, wie sie aktuell der Fall sei, ist aus Sicht des Rates daher nicht zeitgemäß.