Zur Klarstellung einige Fakten:
- Das ursprünglich, wesentlich kleiner geplante Projekt (ein einfaches Bahnhofsgebäude ohne Untergeschoße) hat nichts mit dem heutigen Hauptbahnhof zu tun, wie auch der Rechnungshof bereits 2009 festgestellt hat. Zu diesem Projekt hat es auch niemals einen Baubeschluss gegeben.
- Das jetzt im Bau befindliche, erheblich erweiterte Projekt wurde 2007 vom Aufsichtsrat der ÖBB-Infrastruktur Bau AG und vom Aufsichtsrat der ÖBB Holding genehmigt. Die mit 2,5 % vorausvalorisierten Gesamtkosten betrugen 886,4 Mio. Euro. Gegenüber dem ursprünglich angedachten "Vorprojekt" kamen u.a. dazu: Untergeschoß, Einkaufszentrum und Tiefgarage sowie die Errichtung des Hightech Stützpunktes Matzleinsdorf, der viele, vom RH bestätigte betriebswirtschaftliche Vorteile bringt.
- Seit damals ist das Projekt um rund 115 Mio. Euro auf heute 1.001 Mio Euro (Rahmenplan 2012-2017) gestiegen. Mit 80 Mio. Euro zum überwiegenden Teil dafür verantwortlich ist die Wertanpassung aufgrund eines höheren Baukostenindexes 2008-2010. Die Projekterweiterung (25 Mio. Euro) betrifft u.a. höhere Lärmschutzwände für Anrainer, eine Tragwerksverbreiterung Gudrunstraße, Bahnsteig 10/11 für Provisorium Ostbahnhof.
- Zum Vorwurf, die ÖBB hätten "vergessen", 20 Prozent Umsatzsteuer und die Inflation miteinzubeziehen: Die ÖBB-Infrastruktur AG ist bekanntlich vorsteuerabzugsberechtigt, daher werden im Rahmenplan die Kosten grundsätzlich ohne USt ausgewiesen. Die Inflation wird durch die "Vorausvalorisierung" von rd. 2,5 % p.a. berücksichtigt
Im internationalen Vergleich weisen die großen Bahnprojekte der ÖBB eine hohe Kostenstabilität aus: Von dz. 197 Projekten in Abwicklung werden 49% billiger und nur 51 % teurer. Die Kostensteigerung aller Projekte liegt seit 2005 konstant bei nur ca. 1 Prozent.