Unter dem Vorsitz von Infrastrukturminister Volker Schlotmann fand in Schwerin am 15.11.2012 die Auftaktveranstaltung zum Integrierten Landesverkehrsplan statt. Mit dem Integrierten Landesverkehrsplan sollen Leitlinien für eine ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltige Verkehrspolitik erarbeitet werden. Rund 150 Teilnehmer diskutierten mit dem Minister und verschiedenen Referenten über die Zukunft der Mobilität in unserem Land.
Die demografische Entwicklung in einem dünn besiedelten Flächenland, knapper werdende Finanzmittel für den Verkehrssektor sowie die zunehmende Bedeutung eines ressourcenschonenden Verkehrs stellen die Verkehrspolitik in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen.
Der Minister stellte klar: "Künftig geht es darum, aus weniger Geld mehr zu machen, indem es effizienter eingesetzt wird." Gefragt sind unkonventionelle Lösungen, differenzierte und offene Standards. "Wir brauchen für die Zukunft klare Prioritäten bei der Infrastruktur und Transparenz der dafür entwickelten Kriterien", betonte Volker Schlotmann.
Die Kriterien, von denen dann die notwendigen Prioritäten abgeleitet werden, sollen im Aufstellungsverfahren zum Landesverkehrsplan entwickelt werden. "Dies soll in einem offenen Verfahren unter Beteiligung aller Akteure und der interessierten Bürgerinnen und Bürger geschehen. Mit diesem Vorgehen erhoffe ich mir Akzeptanz für die unumgängliche Priorisierung", so Schlotmann.
Der Schlüsselbegriff lautet "Integriert". "Es geht um Mobilitätsketten, und die Schnittstellen zwischen einzelnen Verkehrsmitteln", erläutert der Minister. "Wir müssen weg von der isolierten Sicht einzelner Verkehrsleistungen. Wir brauchen ein Integriertes Konzept, das von allen Akteuren vor Ort gemeinsam entwickelt wird, und das die einzelnen Verkehrsmittel aufeinander abstimmt." Als Beispiel nannte der Minister das Moderationsverfahren bei der Bahnstrecke Mirow – Neustrelitz, das derzeit auf Anregung einer Bürgerinitiative stattfindet.
Um Denkanstöße zu liefern, präsentierten in der Auftaktveranstaltung Referenten unterschiedliche Mobilitätsmuster, die diskutiert wurden.
Verschiedene Themen werden im Rahmen von Werkstattgesprächen und einer Onlinebeteiligung aufbereitet und zur Diskussion gestellt.
"Der Integrierte Landesverkehrsplan wird in zweifacher Hinsicht ein "lernender Plan" sein: Wir gehen nicht mit einem fertigen Papier an den Start. Wir wollen Anregungen, Vorschläge und Ideen ernsthaft prüfen und aufgreifen und die verschiedenen Akteure zusammenbringen", fasste Schlotmann die Zielstellung zusammen. Und weiter: "Der Landesverkehrsplan ist kein starres Konzept für die nächsten 20 Jahre. Die demografischen und finanziellen Rahmenbedingungen verlangen, dass der Plan nach seiner Verkündung offen ist für ein Ausprobieren verschiedener Ansätze, ein Bilanzieren und ein Nachsteuern", so der Minister abschließend.