„Mit dem Ausbau des ICE-Verkehrsknotenpunkts Erfurt verbessert sich weiter die Erreichbarkeit von weiten Teilen Thüringens. Der Freistaat rückt noch stärker in die Mitte Deutschlands. So beträgt die Reisezeit zwischen München und Erfurt nur noch 2 : 30 Stunden. Das sind 110 Minuten schneller als bisher. Und Berlin wird dann in 1:45 Stunden erreichbar sein. Das sind 45 Minuten weniger als heute." Das erklärte heute (Dienstag) Verkehrsminister Christian Carius bei der Vorstellung der Prognos-Verkehrsstudie in Erfurt.
Nach Ansicht von Wirtschaftsminister Matthias Machnig bietet die Anbindung große Chancen für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung im Freistaat. „Thüringen wird damit endgültig zum Mittelpunkt Deutschlands, weil nun auch die verkehrsinfrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen werden. Vergleichbare Verkehrsknotenpunkte in anderen Bundesländern haben dazu geführt, dass Ansiedlungen zunahmen sowie Forschung und Tourismus – insbesondere der Kongress- und Tagungstourismus – gestärkt wurden."
„Wir haben das Potenzial frühzeitig erkannt", so Carius weiter, „und deshalb gemeinsam mit der Landesentwicklungsgesellschaft diese Studie in Auftrag gegeben. Sie ist die Grundlage für die Gestaltung des Verkehrsinfrastruktur-Wandels. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion. Die Studie dokumentiert Chancen durch die verbesserte Erreichbarkeit für den Wirtschafts-, Wissenschafts- und Tourismusstandort. Davon profitieren alle Teile des Landes. So kann beispielsweise die Region um Nordhausen und Sondershausen im Norden Thüringens mit einer verkürzten Reisezeit von bis zu zwei Stunden nach München an Attraktivität gewinnen. Zudem rücken auch benachbarte Wirtschaftsregionen wie Leipzig oder Nürnberg näher an Thüringen heran. Das bringt neue Perspektiven für den Tagungstourismus, beispielsweise für Weimar im Bereich Kunst und Kultur und in Jena im Bereich Wissenschaft."
Die Minister wiesen zudem darauf hin, dass mit der Fertigstellung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit (VDE 8.1 / 8.2) in Thüringen national und international bedeutende Verkehrsinfrastrukturen im Bereich Bundesautobahnen und Hochgeschwindigkeitsstrecken der Deutschen Bahn AG im Jahre 2015 und 2017 abgeschlossen sein werden. Kernstück wird die rund 500 Kilometer lange ICE-Neu- und Ausbaustrecke zwischen Nürnberg, Erfurt, Leipzig / Halle und Berlin sein, mit der die Hochleistungsstrecke zwischen München und Berlin in Betrieb genommen wird.
Minister Carius wies auch darauf hin, dass sein Haus ein Landesentwicklungsprogramm mit Planungshorizont 2025 („Kulturlandschaft im Wandel") zurzeit auflegt. Es geht dabei um einen Zukunftskompass, um einen Masterplan für die Weiterentwicklung des Freistaats. Es ist das dritte LEP nach 1993 und 2004.