oheDie EVG warnt vor einem Verkauf der Güterverkehrssparte der OHE. Ohne diese hätte das Unternehmen kaum Überlebenschancen. Der geplante Verkauf sei nicht nachzuvollziehen. Die Eigentümer gingen leichtfertig mit den Entwicklungschancen des Güterverkehrs um. Die EVG fordert eine langfristige Perspektive für die OHE und deren Arbeitsplätze.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnt vor einem Verkauf der Güterverkehrssparte der Osthannoverschen Eisenbahnen AG (OHE). „Das wäre der Einstieg in die Zerschlagung dieses niedersächsischen Traditionsunternehmens – mit weiteren, unabsehbaren Folgen", sagte EVG-Vorstandsmitglied Martin Burkert. „Jeder kann sich ausrechnen, welche Überlebenschancen die OHE ohne ihre Güterverkehrssparte langfristig haben." Im Endeffekt drohe der strukturschwachen Region in der Südheide der Verlust von mehreren Hundert Arbeitsplätzen.

„Der Güterverkehr generell und vor allem der auf der Schiene ist eine Branche mit Zukunftsaussichten", so Burkert weiter. „Es ist nicht nachzuvollziehen, warum der OHE-Eigentümer Netinera so fahrlässig damit umgeht. Schon gar nicht in der räumlichen Nähe der großen deutschen Seehäfen. Hier hat die OHE eindeutige Entwicklungschancen." Burkert erinnerte daran, dass Netinera und ihre Gesellschafter bei der Übernahme der OHE 2010 eine Weiterentwicklung des Unternehmens und ein langfristiges Engagement versprochen hatten.

Der Aufsichtsrat der OHE hatte im Dezember beschlossen, Käufer für die Güterverkehrssparte zu suchen. Laut Presseberichten soll das Unternehmen TX Logistik mit Sitz in Bad Honnef interessiert sein. Es werde aber auch die Möglichkeit eines Management-buy-out durch Führungskräfte der OHE geprüft. „Die OHE hat seit 2007 mehrere Eigentümerwechsel und damit verbunden auch Wechsel der Unternehmensstrategie durchgemacht", so EVG-Vorstand Martin Burkert. „Darunter haben auch die Beschäftigten gelitten. Es wäre das Mindeste, sie jetzt mit einer klaren Perspektive zu belohnen. Unternehmen tragen auch eine soziale Verantwortung."