„Mit der Vertragsunterzeichnung für das mitteldeutsche Eisenbahnnetz Saale-Thüringen-Südharz (STS) wird für den Freistaat das bisher größte zusammenhängende europaweite Ausschreibungsverfahren erfolgreich beendet." Das erklärte heute (Donnerstag) der Thüringer Verkehrsminister Christian Carius, der gemeinsam mit seinem Amtskollegen Thomas Webel (Sachsen-Anhalt) und dem Geschäftsführer der Abellio Rail Mitteldeutschland, Bernard M. Kemper in Großheringen (Landkreis Weimarer Land) den neuen Verkehrsvertrag mit einer 15-jährigen Laufzeit (2015 – 2030) unterzeichnete. Der Gesamtleistungsumfang der Vereinbarung liegt bei jährlich rund 9,2 Millionen Zugkilometern (Zkm). Der Anteil Thüringens beläuft sich auf etwa 5,17 Millionen Zkm im Jahr. Im Vorfeld des Vertragsabschlusses hatte in der vergangenen Woche auch ein Abstimmungsgespräch in der Thüringer Staatskanzlei mit Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Minister Carius und Abellio-Geschäftsführer Kemper stattgefunden.
Verkehrsminister Webel begrüßte das Fünfländer-Schienenprojekt: „Gemeinsam haben alle beteiligten Aufgabenträger die Weichen gestellt für die Eisenbahn zwischen Saale, Thüringen und Südharz. Es kommen spurtstarke, moderne Fahrzeuge zum Einsatz, die dem Fahrgast Komfort bieten und uns als Aufgabenträgern Spielraum für neue Angebote im Fahrplan eröffnen. Für Sachsen-Anhalt verbessert sich mit dem neuen Vertrag die Verbindung von Halle nach Erfurt. Und natürlich war uns wichtig, dass alle Züge im Netz mit Kundenbetreuern besetzt werden, die für die Fahrgäste da sind."
Minister Carius ergänzte: „Mit den neuen elektrischen Zugleistungen wird das bestehende Angebot in Thüringen nicht nur langfristig gesichert, sondern wesentlich erweitert. Insbesondere durch die Einführung von neuen Express-Linien Erfurt – Leipzig, Erfurt – Halle und Saalfeld – Jena – Leipzig wird die Anbindung der Regionen deutlich verbessert, die durch eine weitere Linie Jena – Halle in einem anderen Vergabenetz ergänzt werden sollen. Daneben sorgen auch weiterhin Regionallinien für ein attraktives Angebot in der Fläche. Ab Dezember 2015 werden moderne Fahrzeuge verkehren, die über großräumige Niederflurbereiche und komfortable Sitzmöglichkeiten verfügen sowie barrierefrei sind. Für verbesserten Mobilfunkempfang im Zug sorgt neue Technik (Repeater). Und die Videoüberwachung erhöht zudem die Sicherheit der Fahrgäste."
Abellio-Geschäftsführer Bernard M. Kemper sagte: „Wir freuen uns über das Vertrauen, das insbesondere die Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen unserem Unternehmen mit der Beauftragung entgegenbringen. Ich bin zuversichtlich, dass das Abellio-Team gemeinsam mit allen anderen Verantwortlichen bis zur Betriebsaufnahme im Dezember 2015 alle Voraussetzungen für eine stabile, pünktliche, sichere und kundenorientierte Verkehrsdienstleistung schaffen und als zuverlässiger Partner unserer Auftraggeber das STS-Netz betreiben wird."
Carius bedankte sich auch bei den beteiligten Vertragspartnern aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen und Niedersachsen. „Ich freue mich auf eine moderne Verkehrsdienstleistung, die Mitteldeutschland bewegt."
Das Netz Saale-Thüringen-Südharz umfasst die nachfolgend dokumentierten Verkehrsleistungen:
Expresslinien
- Erfurt – Weimar – Naumburg – Leipzig 2h-Takt
- Erfurt - Weimar – Naumburg – Halle 2h-Takt
- Halle – Sangerhausen - Nordhausen – Kassel/Wilhelmshöhe 2h-Takt
- Halle – Sangerhausen – Nordhausen – Leinefelde 2h-Takt
- Saalfeld – Jena-Göschwitz – Naumburg – Leipzig (ab Dez. 2017) 2h-Takt
Regionallinien
- Eisenach – Erfurt – Weimar – Naumburg – Halle 1h-Takt
- Saalfeld – Jena – Großheringen 1h-Takt
- Halle - Luth.Eisleben – Nordhausen (bis Eisleben 1h-Takt) 2h-Takt
- Nordhausen – Leinefelde – Heiligenstadt 2h-Takt
- Erfurt - Sömmerda – Artern – Sangerhausen 2h-Takt