Zur Entlastung des Mittelrheintals vom Güterzuglärm meldet Hessen den Bau einer alternativen Schienenstrecke für den Bundesverkehrswegeplan an. Das Kabinett hat am Dienstag einer entsprechenden Vorlage von Wirtschafts- und Verkehrsminister Florian Rentsch zugestimmt. „Angesichts des wachsenden Güterverkehrs auf der Achse Rotterdam-Genua ist eine solche Strecke dringend erforderlich – sowohl im Interesse der lärmgeplagten Anwohner am Mittelrhein wie auch im Interesse der deutschen Volkswirtschaft", erläuterte Rentsch. „Der Bund muss jetzt ein klares Signal geben, wie er sich dazu stellt."
Der neue Bundesverkehrswegeplan soll 2015 vorgelegt werden. Auch im Falle einer Aufnahme des Vorhabens sei eine neue Schienenverbindung parallel zum Rheintal nur langfristig zu realisieren, sagte Rentsch. „Deshalb ist dieses Projekt kein Ersatz für dringende, technisch schon jetzt umsetzbare Lärmminderungsmaßnahmen an der bestehenden Strecke und an den Güterwagen." Im Einzelnen nannte der Minister die Umrüstung von Güterwagen auf leise Kunststoffbremssohlen, neue Schienenstegdämpfer und gleisnahe Lärmschutzwände. Dafür werde sich Hessen weiterhin einsetzen.