Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch schlägt dem Nachbarland Rheinland-Pfalz eine gemeinsame Bundesratsinitiative gegen Güterzuglärm vor. Die Bundesregierung habe noch nicht alle erforderlichen Schritte eingeleitet, um das Ziel einer Halbierung des Schienenlärms bis 2020 zu erreichen, schrieb Rentsch seinem Mainzer Kollegen Roger Lewentz. Auch die EU müsse Vorgaben machen: „Die starke Lärmbelastung an den Hauptschienenwegen betrifft die Bürger von Hessen und Rheinland-Pfalz – speziell im Mittelrheintal – gleichermaßen", heißt es in dem Brief.
Rentsch regt einen Entschließungsantrag an, mit dem der Bundesrat von der EU verbindliche Vorgaben für die Umrüstung von Güterwaggons auf moderne lärmarme Bremssysteme verlangt. Bremsen gelten als Hauptlärmquelle. Das EU-Recht verbietet jedoch nationale Grenzwerte. Deshalb müsse die EU tätig werden, schrieb Rentsch.
Von der Bundesregierung fordert der Minister ein Gesetz für lärmabhängige Trassenpreise. Diese seien ein wirksamer Anreiz zur Umrüstung alter Waggons und zur Beschaffung lärmarmer Fahrzeuge: „Die Trassenpreise für laute Wagen müssen unter Berücksichtigung einer vertretbaren Umrüstungsfrist ab 2020 so gestaltet sein, dass ein Einsatz dieser Wagen im Güterfernverkehr im Regelfall ausscheidet."
„In der Sache sind sich Hessen und Rheinland-Pfalz einig", erklärte Rentsch am Freitag. „Deshalb würde ich mich freuen, wenn unsere Initiative mitgetragen wird und damit – im Interesse unserer Bürger - mehr Nachdruck bekommt."