„Mit dem Innenausbau des zweitlängsten ICE-Tunnels am Silberberg kommen wir der Inbetriebnahme der künftigen Hochgeschwindigkeitsstrecke einen großen Schritt näher. Diese Schienenverbindung ist Teil der Nord-Süd-Achse von Skandinavien nach Italien und trägt zur verkehrsinfrastrukturellen Einheit Europas bei", sagte heute (Dienstag) der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, zum Abschluss der Arbeiten an der Innenverschalung des Tunnels Silberberg im Thüringer Wald.

„Erfurt wird künftig zum ICE-Drehkreuz in Deutschland – zur ‚Schnellen Mitte' Europas", so Carius weiter. „Stündlich werden sich ab 2017 vier ICE-Züge aus allen Himmelsrichtungen in Thüringen treffen und die schnelle Weiterfahrt in den Norden, Süden, Westen und Osten Deutschlands ermöglichen. Wir werden die Metropolregion Mitteldeutschland durch den ICE-Knoten in Erfurt noch besser mit den Metropolregionen Berlin, München und Frankfurt verknüpfen. Nach München wird man nur noch 2:30 Stunden benötigen. Berlin wird in 1:45 Stunde erreichbar sein. Und wir werden mitten im transeuropäischen Netz der Hochgeschwindigkeitszüge liegen. Der schnelle Anschluss des Freistaats an die Metropolregionen Europas wird den Wirtschaftsstandort Thüringen weiter voranbringen. Durch ein neues System vertakteter Express-Linien werden wir diese Vorteile für alle Thüringer Landesteile erschließen."

Der Tunnel Silberberg ist mit 7.391 Metern nach dem Tunnel Bleßberg (8.314 m) das zweitlängste Tunnelbauwerk der ICE-Neubaustrecke. Rund 1,5 Millionen Kubikmeter Gestein mussten die Mineure aus dem Gebirge ausbrechen. Die Bahnstrecke verläuft bis zu 130 Meter tief unter der Bergoberfläche und unterquert dabei die Orte Großbreitenbach und Möhrenbach. Der Tunnel wird über acht Notausgänge und 4.395 Meter zusätzlicher Rettungsstollen verfügen. Feuerhemmende und rauchdichte Schleusen werden die Rettungswege vom Fahrtunnel trennen. Eine durchgängige Löschwasserleitung ermöglicht eine schnelle Brandbekämpfung. Die Baukosten des Tunnels betragen gut 200 Millionen Euro.

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit VDE 8 wird insgesamt ca. 10 Milliarden Euro kosten. Davon sind 5,1 Milliarden Euro für VDE 8.1 (Erfurt – Nürnberg), darunter 2,9 Milliarden Euro für die 107 Kilometer lange Neubaustrecke Erfurt – Ebensfeld und 2,7 Milliarden Euro für die VDE 8.2 (Erfurt – Leipzig/Halle) geplant.