Katja Hessel - Foto STMWIVTBayern will mehr Bahnstrecken unter Strom stellen lassen. Bayerns Verkehrsstaatssekretärin Katja Hessel fordert heute auf der Veranstaltung ‚Forum Bahntechnik' in Nürnberg die Deutsche Bahn auf, einen Schulterschluss mit dem Freistaat zu üben, um beim Bund einen Abbau der Diesel-Inseln im bayerischen Schienenverkehrsnetz zu erreichen. „Bayern und auch Deutschland brauchen auf der Schiene eine Elektrifizierungs-Offensive. Der Elektrifizierungsgrad im Freistaat ist mit 52 Prozent gerade einmal EU-Durchschnitt. Da gibt es viel Luft nach oben und beträchtliches Aufholpotenzial mit positiven Auswirkungen auf Verkehr und Umwelt", betont Hessel. Sie weist darauf hin, dass die Bayerische Staatsregierung beim Bund aktuell für den nächsten Bundesverkehrswegeplan vor allem die Elektrifizierung wichtiger Bahnstrecken im Freistaat angemeldet habe. „Bis zum Sommer muss jetzt die DB ihre Wunsch-Projekte beim Bund anmelden. Ich würde mir erhoffen, dass sie die weiß-blauen Initiativen unterstützt und ein deutliches Signal für eine noch umweltfreundlichere Schiene in Bayern setzt", hebt Hessel hervor.

Beim ‚Forum Bahntechnik', das das in Nürnberg beheimatete Cluster Bahntechnik seit dem Jahr 2007 jährlich abhält, ist die Verkehrsstaatssekretärin Hauptrednerin und Schirmherrin. In diesem Jahr tauschen sich rund 150 Fachleute aus der Bahnbranche, der Wissenschaft und der Politik zum Thema ‚Elektromobilität im Öffentlichen Verkehr – Wo liegen die Potenziale für nachhaltige Verkehrskonzepte?' aus. Hessel konstatiert bei der Veranstaltung, dass Eisen-, Straßen- und U-Bahnen „Pioniere, Vorreiter und Giganten der Elektromobilität" seien. „Hier wird Nachhaltigkeit und Zukunftsverantwortung bereits seit Jahrzehnten aktiv gelebt. Von der Expertise können andere Verkehrsbereiche, die jetzt nachziehen, profitieren. Wichtig ist aber auch, dass die Elektromobilität im Öffentlichen Verkehr immer stärker forciert wird und sich weiterentwickelt", so Hessel.

Für die Staatssekretärin beispielhaft ist das Projekt ‚Modellregion Franken für Hybrid-Rangierlokomotiven', das vom Bayerischen Verkehrsministerium im Rahmen der Energiewende gefördert wird. Dabei sollen unter anderem in den kommenden Jahren insgesamt 200 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden, indem in den Bahnhöfen Nürnberg und Würzburg fünf Diesel-Loks durch neu entwickelte Hybrid-Rangierlokomotiven ausgetauscht werden. Hessel übereicht im Rahmen des Forums an die Projektpartner den Bescheid für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn.

Die Bayerische Verkehrsstaatssekretärin verabschiedet zudem im Rahmen der Veranstaltung offiziell den bisherigen Sprecher des Clusters Bahntechnik, Holger Schulze-Halberg, der sein Mandat zum Jahreswechsel aus Altersgründen niedergelegt hat. „Mit ihm geht nicht nur der Clustersprecher der ersten Stunde, sondern auch jemand, der durch seine Kontakte und Initiativen den Bahntechnik-Bereich zu einem Vorzeige-Cluster gemacht hat. Dafür gebührt ihm der Dank der Branche, der Wissenschaft und der Politik", erklärt Hessel. Als Symbol für den Übergang an der Spitze des Clusters gibt es eine Kellen-Übergabe durch die Staatssekretärin von Schulze-Halberg an seinen Nachfolger, den Siemens-Manager Karl-Hermann Klausecker, der von nun an ehrenamtlich das Cluster Bahntechnik führt, das 2006 als eines von 19 Kompetenzfeldern im Rahmen der Cluster-Initiative des Freistaats Bayern gegründet worden ist.