Schweiz / Italien: Neuer Zusammenarbeitsvertrag mit verbindlichen Qualitätsstandards abgeschlossen: Festschreibung der Zugpaare, neues Zugmaterial, Festlegung von Qualitätsindikatoren, Neuerungen im Kundenservice, Bündelung der Marketingaktivitäten. Ein Vertrag mit zehnjähriger Laufzeit legt eine weitgehende Kooperation zwischen SBB und Trenitalia fest. Die Bahnkunden Österreichs können davon nur träumen! Schon jetzt gibt es zwischen Zürich und Mailand einen Zwei-Stunden-Takt mit direkten EC!
Die zwischen den beiden „Staatsbahnen" Trenitalia und ÖBB herrschende Eiszeit scheint zwar fürs Erste überwunden zu sein. Trenitalia dürfte erkannt haben, dass die Abschottung gegenüber dem Ausland kontraproduktiv ist und Marktanteile verloren gehen. Es gibt Fortschritte:
· Einen 2-Stunden-Taktverkehr zwischen München über den Brenner nach Venedig und Bologna
· Eine neue Zugsverbindung ab Fahrplanwechsel Dezember 2013 von Wien über die Pontebbana über Tarvisio nach Venedig
· Eine weitere Zugsverbindung ab Dezember 2014 Wien – Venedig soll kommen. Tagsüber ist Venedig derzeit nur per Bus von Villach aus erreichbar.
Die ÖBB sollte die Gunst der Stunde nutzen, mit Italien und Deutschland ebenfalls zu einem stabileren Nord-Süd-Verkehr kommen. Eine Allianz der drei erschiene zielführend.
Als Mindeststandard fordert probahn:
· Durchgehender 2-Stunden-Takt Wien – Venedig ab 2014 unter Einbindung der Strecke München – Salzburg – Villach – Venedig
· Vereinbarungen über das einzusetzende neue Rollmaterial
· Festlegung von Qualitätsstandards mit neuem Ticketing-System
· Gemeinsame Marketing-Aktivitäten
Eine entsprechende Initiative von Verkehrsministerin Doris Bures und ÖBB-Chef Christian Kerne wäre wünschenswert. Das derzeit bestehende Zugsangebot Österreich – Italien kommt doch einer gewissen Diskriminierung gleich.