Der führende Bahntechnikanbieter Bombardier Transportation hat die Gewinner seines interaktiven Innovationswettbewerbs YouCity bekannt gegeben. Der Wettbewerb zeigt, wie eine intelligente, vernetzte städtische Mobilität der Zukunft aussehen könnte, mit der mehr Menschen als jemals zuvor schnell und effizient an ihr Ziel gebracht werden können. Es ist davon auszugehen, dass bis zum Jahr 2050 über zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben wird.
„Nachhaltigkeit spielt bei unserem Ziel, heute und in der Zukunft marktführende Mobilitätslösungen anzubieten, eine sehr wichtige Rolle", so Martin Ertl, Chief Innovation Officer bei Bombardier Transportation. „Viele der 215 Einsendungen, die wir seit der Ausschreibung des YouCity-Wettbewerbs im März dieses Jahres erhielten, beinhalten visionäre Ideen zur Gestaltung des inner- und zwischenstädtischen Verkehrs der Zukunft. Zusammen mit unseren bewährten Produkten und Technologien können einige dieser Ideen dazu beitragen, den öffentlichen Verkehr sowohl für Fahrgäste und Betreiber als auch die Umwelt zu optimieren."
Bombardier hatte dazu eingeladen, Konzepte in einem der drei folgenden Fachbereiche zu entwickeln: Technik (Produktbeschreibung, technische Umsetzung), Wirtschaft (Business-Modell, Stakeholder, Finanzierungsstrategie) und Städteplanung (Netzwerkentwicklung, Urbanisierungskonzepte, Integration). Die Planung sollte sich auf eine der drei folgenden Städte beziehen: London, GB (als etablierter Markt), Belo Horizonte, Brasilien (als BRIC-Markt[1]) und Vientiane, Laos (als aufstrebender Markt). Eine Jury aus Experten von Bombardier bewertete die Konzepte. Gleichzeitig konnte in der Online Community von YouCity und über Social Media Kanäle abgestimmt werden.
Das Gewinnerkonzept im Fachbereich Technik ist der sogenannte AutoShuttle, ein Schienenverkehrssystem für Autobahnen in etablierten Märkten wie London. Durchsichtige Einzelkabinen würden Autos auf dafür vorgesehenen Magnetschwebebahn-Spuren entlang der Autobahnstrecken mit einer Geschwindigkeit von 180 km/h transportieren. Die Fahrer können sich dabei jederzeit dazu entscheiden, den AutoShuttle an der nächsten Station zu verlassen und wieder am normalen Straßenverkehr teilzunehmen. Der Vorschlag basiert auf bestehenden Transportsystemen und bietet kürzere Tür-zu-Tür-Reisezeiten, höhere Sicherheitsstandards und niedrigere Emissionswerte als ein normaler Autobahnverkehr.
Das Siegerkonzept im Bereich Wirtschaft heißt „Liquid Oyster" und basiert auf dem „Prepaid-Prinzip" der in London bereits etablierten Oyster Card. Als erste von zwei Phasen setzen bei Liquid Oyster automatisch tägliche, wöchentliche und monatliche Preisobergrenzen ein, sobald die jeweiligen Kosten erreicht sind. So müssten Fahrgäste nicht mehr auf Wochen- oder Monatskarten als Alternative zum täglichen Prepaid-Prinzip zurückgreifen. In der zweiten Phase sorgt ein stufenloses Preisschema dafür, dass die Gesamtkosten aller Fahrten, die innerhalb von 12 Monaten unternommen wurden, den Preis einer Jahresfahrkarte nicht übersteigen. Der Vorschlag knüpft an das bestehende System an und lässt die Preisgestaltung im öffentlichen Verkehr einfacher und flexibler werden.
Im Fachbereich Städteplanung gewann ein Vorschlag zur Unterteilung der Stadt Vientiane in verschiedenfarbige Zonen. Bei diesem Prinzip werden zur Kennzeichnung der verschiedenen Dörfer (Verwaltungsgebiete), aus denen sich Vientiane zusammensetzt, verschiedene Farben verwendet. Dadurch lässt sich die Fahrpreis-Bestimmung und die gemeinsame Nutzung von Taxis und Tuk-Tuks (motorisierte Rikschas) einfacher gestalten. Diese Fahrzeuge sind die wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt, da sie schneller und flexibler sind als das öffentliche Bussystem.
Bombardier hat die drei Siegerteams in seine Unternehmenszentrale nach Berlin eingeladen, wo sie gemeinsam an einem finalen Konzept für die Stadt Belo Horizonte, Brasilien arbeiten. Am 20.09.2012 werden sie ihren gemeinsamen Vorschlag auf der weltweit größten Schienenverkehrsmesse InnoTrans in Berlin präsentieren.
Die Mitglieder der Jury, die die Sieger wählte, waren Professor Hubert Klumpner, Professor für Architektur und Städtebau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, André Navarri, President und Chief Operating Officer von Bombardier Transportation, Josef Doppelbauer, Chief Technical Officer bei Bombardier Transportation, Katrin Luger, Vice President Group Strategy bei Bombardier Transportation, Sharon Christians, Vice President Communications and Public Affairs bei Bombardier Transportation und Dagmar Blume, Senior Director Strategy and Sales Governance, Systems bei Bombardier Transportation.