Immer mehr Kundinnen und Kunden kaufen ihr Ticket oder ihr Abo am Automaten, über das Internet oder mit ihrem Handy. Heute werden bereits 46 Prozent aller Umsätze im ZVV über so genannte Selbstbedienungskanäle erwirtschaftet. Der ZVV investiert in die neuen Vertriebskanäle, setzt aber auch weiterhin auf kompetente Beratung im bedienten Verkauf. Im Sommer 2013 eröffnen Stadtbus Winterthur und der ZVV am Hauptbahnhof Winterthur das erste Beratungszentrum unter dem Namen „ZVV Contact". Damit vollzieht der ZVV den ersten Schritt seiner neuen Vertriebsstrategie.

Selbstbedienungskanäle gewinnen an Bedeutung
Im öffentlichen Verkehr ist beim Ticketkaufen ein starker Trend zur Selbstbedienung zu beobachten. Während im Jahr 2000 der Anteil der Selbstbedienungs-Kanäle im ZVV gemessen am Umsatz noch 23 Prozent betrug, hat sich diese Zahl bis heute auf 46 Prozent verdoppelt. Besonders schnell wächst die Anzahl der verkauften mobilen Tickets. Die monatliche Zuwachsrate beträgt 4 Prozent. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 60 Prozent pro Jahr. Die öV-Branche unterstützt diese Entwicklung in Richtung elektronischer Tickets und plant ab 2015 die Einführung der öV-Karte, einer Chipkarte für GA's und Halbtax-Abos. Die öV-Karte wird nicht nur das selbstständige Kaufen und Erneuern von Abos vereinfachen, sondern auch das Lösen von Fahrausweisen für Anschlussfahrten. Ab 2016 ist der Einsatz der öV-Karte für ZVV-Abos geplant.

Neue Beratungsstellen in Zürich und Winterthur
Der Trend zur Selbstbedienung wirkt sich auf die Wirtschaftlichkeit der Verkaufsstellen im ZVV aus. Damit es in Zukunft nicht zu willkürlichen Schliessungen kommt, hat der ZVV eine neue Vertriebsstrategie entwickelt. Nebst der weiteren Förderung der Selbstbedienungskanäle will der ZVV auch in Zukunft ein gut erreichbares Netz an Dienstleistungsstellen gewährleisten. Der Fokus soll dabei aber verstärkt auf der Beratung liegen. Denn schon heute zeigt sich am Schalter ein Trend weg vom Verkauf von Standard-Fahrausweisen zu mehr Beratung und Dienstleistungen. Anhand von Kriterien für eine Grundversorgung wird das heutige Verkaufsstellennetz in den nächsten Jahren laufend überprüft und dimensioniert. Die neuen Beratungsstellen sollen an strategisch günstigen Orten liegen. Die erste dieser Art mit Namen ZVV Contact wird von Stadtbus Winterthur im Sommer 2013 am Hauptbahnhof Winterthur eröffnet. Eine weitere folgt ein Jahr später im Hauptbahnhof Zürich und wird von den VBZ betrieben. Auf den gleichen Zeitpunkt werden die heutigen Verkaufsstellen der VBZ beim Sternen Oerlikon und beim Central geschlossen.

Definition Grundversorgung
Als Ziel setzt sich der ZVV, dass mindestens 9 von 10 Zürcherinnen und Zürcher innerhalb von 20 Minuten zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr eine Beratungsstelle aufsuchen können. Gleichzeitig sollen die Beratungsstellen ausgewogen und sinnvoll im Gebiet des ZVV verteilt sein. Damit wird verhindert, dass solche Stellen ausschliesslich in städtischen Gebieten mit grösserer Bevölkerung zu liegen kommen. Zusätzlich können betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden.