Der Zuschlag für EVAplus, ein Großauftrag der Deutschen Bahn (DB), geht an HaCon. In einem mehrstufigen Ausschreibungsverfahren hat sich HaCon dafür qualifiziert, die Integration von Fahrplandaten bei der DB von Grund auf neu zu gestalten. Über eine Projektlaufzeit von insgesamt zwei Jahren wird das Train Planning System TPS von HaCon zu einer Datendrehscheibe weiterentwickelt, die die Fahrplandaten sämtlicher Verkehrsunternehmen in Deutschland importiert, validiert und anschließend in das bestehende Fahrplaninformationssystem HAFAS einspeist. Diese Datendrehscheibe, der TPS Integrator, wird unter dem Projektnamen EVAplus entwickelt. Den offiziellen Projektstart hat eine Kick-off-Veranstaltung bei der DB in Frankfurt eingeleitet.
Der TPS Integrator vereint als Integrationswerkzeug alle unterschiedlichen Fahrplandaten aus dem Personenverkehr: Dazu gehört der DB-Fern-, Regional- und Nahverkehr sowie regionale Busse und Bahnen und alle europäischen Verkehre. Damit müssen insgesamt rund 1,2 Millionen Fahrten integriert werden. Diese Daten werden zu einem Gesamtbestand zusammengefasst, vereinheitlicht, geprüft und veredelt. Anschließend stehen sorgfältig aufbereitete, korrekte und stringente Daten für HAFAS und damit für die Datenversorgung der Fahrplanauskunft unter bahn.de zur Verfügung.
Fahrgäste profitieren
Der TPS Integrator wird das bestehende System des DB-IT-Dienstleisters DB Systel ablösen, der zugleich formaler Auftraggeber ist. Ziel ist es, die Prozesse beim Anwender DB Vertrieb zu beschleunigen, das heißt die Zeitspanne zwischen Datenlieferungen der einzelnen Verkehrsunternehmen bis hin zu deren Aufnahme in die Fahrplanauskunft schneller abzuarbeiten und die Fahrtdatenpflege zu optimieren. Fahrgäste profitieren nach Projektabschluss von einer noch zuverlässigeren Fahrplanauskunft, die nahezu fehlerfreie, realitätsgetreue Ergebnisse liefert.
„HaCon hat mit dem Train Planning System TPS für Fahrplankonstruktion und -management bereits umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Prozessabwicklung, Mandantenfähigkeit, Änderungsmanagement sowie Integration von Fremddaten und vielem mehr sammeln können", so HaCon-Projektleiter Dr. Volker Klahn. Diese Expertise wird in die Entwicklung des TPS Integrators im Rahmen von EVAplus einfließen und um umfangreiche Neu- und Weiterentwicklungen ergänzt.
TPS wurde erstmals 2002 bei der Dänischen Staatsbahn (DSB) in Betrieb genommen. In Dänemark arbeiten neben dem Betreiber DSB auch das dänische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Banedanmark und die Aufsichtsbehörde Trafikstyrelsen erfolgreich mit TPS. Weitere europäische Eisenbahnnetze, die sich bereits für TPS entschieden haben, sind das britische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Network Rail und der staatliche Betreiber des französischen Schienennetzes Réseau Ferré de France (RFF), der spanisch-französiche Eisenbahninfrastrukturmanager TP Ferro und zuletzt Jernbaneverket in Norwegen.