Die Region soll nun entscheiden, ob sie das Regiotram Biel/Bienne will. Mit dem Vorprojekt stehen die Eckpfeiler fest. Die neue Tramlinie ist wirtschaftlich und kann einen wesentlichen Beitrag an eine nachhaltige Entwicklung der Region leisten. Die Kosten für das Tram liegen mit rund 235 Millionen Franken im Rahmen der ersten Schätzungen.

Im Projekt Regiotram Biel/Bienne ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Am Dienstag (13.12.2011) hat Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer zusammen mit dem Bieler Stadtpräsidenten Erich Fehr (Biel) in Biel das Vorprojekt der neuen Tramlinie vorgestellt und über das weitere Vorgehen orientiert. Die Linienführung und die Lage der Haltestellen stehen nun mit der Ausnahme von Nidau fest. Auch über das Zusammenspiel mit dem übrigen Verkehr, die Gestaltung des Strassenraums, die nötigen Anpassungen im Untergrund, die Kosten und die Wirtschaftlichkeit des Projekts herrscht nun Klarheit. „Jetzt ist die Region gefragt", betonte Regierungsrätin Egger-Jenzer. Die Bevölkerung von Biel und Nidau werde sich im Frühjahr 2013 in Volksabstimmungen dazu äussern können, ob sie die neue Tramlinie mit den damit verbundenen städtebaulichen Aufwertungen will. Regierungsrätin Egger-Jenzer zeigte sich erfreut über die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsrechnung des Regiotrams. Für jeden investierten Franken resultiert ein Nutzen von 1,5 bis 1,9 Franken. Grund sind vor allem die umsteigefreien Verbindungen, kürzere Gehwege, die Taktverdichtung und der höhere Fahrkomfort. Für die beiden Städte bietet das Tramprojekt die Chance, bestehende Verkehrsprobleme zu lösen und den öffentlichen Raum aufzuwerten. Denn auch nach der Eröffnung der A5-Umfahrung, wird der Strassenverkehr weiter zunehmen. Nur mit dem Bau einer leistungsfähigen Achse des öffentlichen Verkehrs lässt sich die erwartete Verkehrszunahme bewältigen. Dank den vorgesehenen flankierenden Massnahmen kann zudem die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner erhöht werden.

Mit rund 235 Millionen Franken (+/-20%) liegen die Kosten der neuen Tramlinie im Rahmen der ersten Schätzungen. Heute ist davon auszugehen, dass der Kanton 60 und der Bund 40 Prozent dieser Kosten übernehmen würden. Die Gemeinden und Dritte müssen mit weiteren Kosten in der Höhe von 76 Millionen Franken für die Erneuerung von Werkleitungen, die Neu- und Umgestaltung des Strassenraums und Brückensanierungen rechnen. Ein Teil dieser Kosten wird ebenfalls vom Bund getragen oder via Sonderrechnungen finanziert. Die Bevölkerung von Biel und Nidau wird im Frühjahr 2013 über die Gemeindebeiträge an die weiteren Planungskosten abstimmen können. Bei einer Zustimmung findet anschliessend eine öffentliche Mitwirkung zum Projekt statt. Wenn alles optimal läuft, kann das Regiotram 2020 den Betrieb aufnehmen.