Logo BLS CargoBLS Cargo hat 2011 die Verkehrsleistung gesteigert, die Marktposition gestärkt und sich zur führenden Bahn im Transit durch die Schweiz entwickelt. Finanziell schliesst das Unternehmen mit einem nahezu ausgeglichenen Unternehmensergebnis ab. Das erfolgreiche Geschäftsmodell entwickelt BLS Cargo konsequent weiter und zeigt sich für die Zukunft gut gerüstet.

BLS Cargo blickt auf ein ereignisreiches und herausforderndes Jahr 2011 zurück: starke Schwankungen des Verkehrswachstums, weitere Euroabschwächung und Engpässe auf der Schieneninfrastruktur, vor allem auf der Lötschberg-Simplon-Achse, prägten das vergangene Jahr. In diesem Umfeld gelang es BLS Cargo, die Marktposition zu stärken und mit 43% Marktanteil die Marktführerschaft im Transitverkehr auf der Schiene durch die Schweiz zu übernehmen.

Steigerung der Verkehrsleistung

Die Verkehrsleistung stieg auf 3'826.1 Millionen Nettotonnenkilometer (Ntkm [1]) , wozu vor allem ein starkes Verkehrswachstum im ersten Halbjahr beitrug, das sich konjunkturbedingt im zweiten Halbjahr wieder abschwächte. Es zeigt sich, dass BLS Cargo stark mit der europäischen Wirtschaftsentwicklung, vor allem in Deutschland und Italien, „mitatmet". Gesamthaft sind mit der Entwicklung im 2011 die Mengeneinbrüche aus der Wirtschaftskrise 2009 nun weitgehend kompensiert.

Im unbegleiteten kombinierten Verkehr stieg die Verkehrsleistung 2011 um 15.7%, und erreichte auf der Lötschberg-Simplonachse Höchstwerte. Dies trotz teilweise massiven baustellenbedingten Streckeneinschränkungen. Zum allgemein starken Wachstum im kombinierten Verkehr trugen die erfreuliche Wirtschaftslage im ersten Halbjahr und der Ausbau bestehender Kundenbeziehungen bei.

Die Verkehrsleistung der Rollenden Autobahn nahm im 2011 durch die Aufstockung auf täglich 11 Zugspaare um 6.6% zu. Im vergangenen Jahr unterzeichnete BLS Cargo mit RAlpin, der Betreiberin der Rollenden Autobahn, die Verträge für die Transportleistungen 2012-2018. Damit ist ein wichtiger Verkehr von BLS Cargo für die Zukunft gesichert.

Im konventionellen Wagenladungsverkehr erhöhte sich die Verkehrsleistung um 25%. Das Wachstum fand auf beiden Transitachsen durch die Schweiz statt. Auf der Gotthardachse stieg die Leistung um 22% und am Lötschberg-Simplon um total 29%. Die Verkehrsleistung im Binnen-/ Import- und Exportverkehr nahm um 41% ab, was auf den Verlust eines grossen Verkehrs an einen Wettbewerber zurückzuführen ist.

BLS Cargo in Italien

2011 baute BLS Cargo die grenzüberschreitende Produktion gemeinsam mit den Partnern DB Schenker Rail und NordCargo aus. Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2011 fahren auf der Gotthardachse erstmals BLS-Lokführer durchgängig von Bellinzona bis nach Novara und Gallarate in Italien. Dadurch wird ein Bruch im Produktionssystem vermieden, die Laufleistungen der Loks erhöht sowie effizientere Arbeitsschichten für die Lokführer umgesetzt, was sich positiv auf die Produktivität auswirkt und die Produktionsqualität erhöht. Auf der Lötschberg-Simplonachse fahren seit dem Fahrplanwechsel 2011 Mehrsystemlokomotiven Re 486 erstmals auch auf dieser Achse grenzüberschreitend bis nach Italien.

Engpass Schieneninfrastruktur

Bereits seit Jahren warnt BLS Cargo vor Engpässen auf dem Schienennetz. Als Folge des anhaltenden Wachstums des kombinierten Verkehrs auf der Schiene überstieg 2011 die Nachfrage nach Trassen für hochprofiligen kombinierten Verkehr (4m-Profil) das Angebot. BLS Cargo musste deshalb erstmals in der Geschichte der Schweizer Eisenbahn in einem Bietverfahren um Nutzungsrechte für Trassen auf der Lötschberg-Simplonachse kämpfen. Da diese Achse als einzige Transitstrecke durch die Schweiz für hochprofiligen Güterverkehr ausgerüstet ist, bestehen bei Streckenengpässen in der Schweiz keine Ausweichmöglichkeiten. Deshalb fordert BLS Cargo neben Ausbauten auf der Lötschbergachse (Bern-Thun, Vollausbau Lötschberg-Basistunnel) den Profilausbau der Gotthardachse als 4m-Korridor.

Grosse Sorgen bereitet BLS Cargo der Zustand der Schieneninfrastruktur auf der Simplonsüdseite. Insbesondere 2011 führte dies neben Streckeneinschränkungen aufgrund von notwendigen Bauarbeiten zu vielen unvorhergesehenen Streckenunterbrüchen. Die Auswirkungen des Brandes eines BLS Cargo Güterzuges im Simplontunnel im Juni 2011 verschärfte dies zusätzlich.

Erneut positives Betriebsergebnis

BLS Cargo hat 2011 erneut operativ erfolgreich gearbeitet. Dank der sehr erfreulichen Verkehrs- und Mengenentwicklung im ersten Halbjahr 2011 erzielte das Unternehmen ein positives Betriebsergebnis (EBIT) von 4,2 Millionen Schweizer Franken (Vorjahr CHF 2,4 Mio.). Trotz der Abfederungsmassnahmen des Bundes gegen den starken Franken resultierte aufgrund der ungünstigen Währungssituation und der damit notwendig gewordenen Wertberichtigungen auf Lokomotiven ein negatives Jahresergebnis in der Höhe von 0,5 Millionen Schweizer Franken (Vorjahr CHF -2,6 Mio.). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies allerdings eine deutliche Verbesserung um 2,1 Millionen Schweizer Franken.

Ausblick 2012

Durch den hohen Margendruck aufgrund des zu starken Frankens, der Infrastrukturengpässen, der erhöhten Trassenpreisen und der unsicheren konjunkturellen Lage bleiben Flexibilität und Effizienzsteigerungen 2012 zentrale Anforderungen für das Unternehmen. BLS Cargo richtet daher das Geschäftsmodell konsequent auf die Herausforderungen im internationalen Transportmarkt aus, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. „Der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft liegt in der weiteren Effizienzsteigerung bei der grenzüberschreitenden Produktion und der Ausrichtung des Unternehmens auf die anspruchsvolle Währungssituation", ist der CEO von BLS Cargo, Dirk Stahl, überzeugt. Zudem wird BLS Cargo ihre Angebote noch intensiver auf die Bedürfnisse der Schweizer und internationalen Verladerschaft ausrichten.

BLS Cargo hat sich 2011 im Vergleich zu den Wettbewerbern in einem herausfordernden Marktumfeld gut behauptet. „BLS Cargo hat 2011 viel erreicht", hebt der Präsidenten des Verwaltungsrates, Bernard Guillelmon, hervor. „Die Position von BLS Cargo im alpenquerenden Schienengüterverkehr ist sehr erfreulich und zeigt, dass BLS Cargo unverzichtbar für die Umsetzung der Verlagerungspolitik der Schweiz ist".

[1] Dies bedeutet nominal eine Steigerung von 14% gegenüber Vorjahr. Aufgrund einer statistischen Umstellung bei den Zugskilometern (Standardwerte auf Ist-Werte) entspricht dies real einer vergleichbaren Steigerung zum Vorjahr von 4%.