Logo MGBAn der Generalversammlung der Matterhorn Gotthard Bahn vom 19. April 2012 in Obergesteln haben die vertretenen Aktionärinnen und Aktionäre sämtlichen Anträgen des Verwaltungsrats zugestimmt. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, infolge der Frankenstärke und der Schuldenkrise im Euroraum, konnte die Matterhorn Gotthard Bahn ein stabiles Ergebnis präsentieren. Verschiedene Massnahmen zur Behebung der Kapazitätsengpässe wurden im Jahr 2011 in Angriff genommen. So konnte die Rollmaterialbestellung im Betrag von CHF 106. Mio. ausgelöst und notwendige Infrastrukturprojekte lanciert werden.

Die Generalversammlung folgte sämtlichen Anträgen des Verwaltungsrats. Jahresbericht und Jahresrechnung 2011 sowie der Bericht der Revisionsstelle wurden genehmigt. Ebenso hat die Generalversammlung der Gewinnverwendung zugestimmt. Den Aktionärinnen und Aktionären der Matterhorn Gotthard Verkehrs AG wird für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende von CHF 3.60 pro Aktie ausbezahlt.

Im Jahre 2012 standen Erneuerungswahlen in die Verwaltungsräte der Bahngruppe an. Die abgelaufenen Verwaltungsratsmandate von Isidor Baumann, Balthasar Meier, Peter Scheidegger, Jean-Pierre Schmid und Hans-Rudolf Mooser wurden für eine weitere dreijährige Amtsperiode erneuert. Rolf Escher, Vizepräsident des Verwaltungsrats, der sein Verwaltungsratsmandat niederlegte, durfte den wohlverdienten Dank der Generalversammlung entgegennehmen. An seiner Stelle wurde Viola Amherd in den Verwaltungsrat der geschäftsführenden Aktiengesellschaft Matterhorn Gotthard Bahn gewählt. Als Revisionsstelle wurde die KPMG AG in Gümligen für das Geschäftsjahr 2012 erneut bezeichnet.

Stabiles Geschäftsergebnis

Das Jahr 2011 war für den Schweizer Tourismus ein schwieriges Jahr, insbesondere infolge der Frankenstärke und der Schuldenkrise im Euroraum. Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen kann die Matterhorn Gotthard Verkehrs AG auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurückblicken. Der Ertrag konnte auch dank der Zusatzabgeltung des Bundes im Betrag von CHF 2.6 Mio. zur Abfederung der Frankenstärke im Vergleich zum Vorjahr um 1.1% oder um CHF 1.1 Mio. gesteigert werden. Während sich der Ertrag beim Glacier Express um 7.8% verminderte, stieg der Ertrag im Regionalverkehr um 3.3%. Auch im Jahr 2011 konnte somit die Zahl der Reisenden im Regionalverkehr weiter gesteigert werden.

Sanierung der Pensionskasse

Ein weiterer Schritt wurde 2011 zur Sanierung der Pensionskasse unternommen. Mit einem Zuschuss in die eigene Pensionskasse konnte der Deckungsgrad auf 91% angehoben werden. Die Fortführung der Sanierung der Pensionskasse auf den Deckungsgrad von 100% stellt ein wichtiges Ziel für die nächsten Jahre dar.

Projekte zur Behebung von Kapazitätsengpässen

Im Dezember 2011 wurde die Rollmaterialbestellung im Betrag von CHF 106 Mio. ausgelöst. Die Finanzierung konnte im April 2012 mittels einer mit einer Bundesbürg-schaft unterlegten öffentlichen Anleihe im Betrag von CHF 100 Mio. mit einer Laufzeit von 20 Jahren sichergestellt werden. Um die Kapazitäten zu erhöhen, sollen auf dem Streckenabschnitt Brig–Zermatt Neun-Wagen-Züge eingesetzt und zwischen Fiesch und Zermatt ab Ende 2014 eine Taktverdichtung vorgenommen werden. Bis zur Umsetzung dieser Massnahmen sind jedoch noch diverse Infrastrukturausbauten, wie Perronverlängerungen in St. Niklaus, Herbriggen und Täsch und der Bau von neuen Kreuzungsstellen im Mattertal sowie zwischen Brig und Fiesch erforderlich.

Ausblick

Vor einer grossen Herausforderung steht die Matterhorn Gotthard Bahn bei der Instandsetzung des mittlerweile 30jährigen, 15.4 km langen Furka-Basistunnels. Der Furka-Basistunnel erfüllt die wichtige Funktion der ganzjährigen, wintersicheren Ost-West-Verbindung durch die Schweizer Alpen. Der Tunnel wird durch Personen- und Autozüge intensiv genutzt. Es besteht sowohl Handlungsbedarf bei der Substanz-erhaltung als auch bei der Anpassung des Tunnels an die neuen Sicherheits-standards. Die Gesamtkosten dieser Investitionen, die bis im Jahr 2019 getätigt werden, belaufen sich auf rund CHF 180 Mio.

In Andermatt, Zermatt und Brig stehen wichtige Projekte zur Erneuerung der Bahnhöfe an. Priorität hat der Bahnhof Andermatt, der in die gesamte Destinationsentwicklung Andermatt eingebunden werden soll. Im Jahr 2012 wird in Andermatt der Vorbahnhof Richtung Göschenen erstellt. Zur Weiterentwicklung des Bahnhofs in Zermatt werden zurzeit Vorprojekte erstellt und beim Bahnhof Brig wird im Rahmen einer Testplanung das Weiterentwicklungspotenzial aufgezeigt.

Aufgrund der Frankenstärke und der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Eurozone wird auch 2012 kein einfaches Jahr für den Tourismus werden. Gleichzeitig gibt es aber auch Grund zu Optimismus, dass sich die Nachfrage aufgrund der eingeleiteten Marketingmassnahmen mit Partnern, den Spezialangeboten für den Schweizer Markt, der in den letzten Jahren getätigten Investitionen in das Angebot sowie der steigenden Reisendenzahlen aus den asiatischen Wachstumsmärkten wieder erholen wird.