Am 16. Juni 2012 wird das 125-jährige Bestehen der Frauenfeld-Wil-Bahn mit einem Tag der offenen Tür für die Bevölkerung gefeiert. Aus der ehemaligen Dampfbahn ist heute ein gut entwickelter Betrieb entstanden, der sich in den kommenden Jahren weiter stark modernisieren wird.
Mit zehn Fahrten pro Tag 1887 gestartet
Die damalige Frauenfeld-Wil-Bahn (FW) nahm 1887 nach intensiven Vorbereitungsarbeiten ihren Betrieb mit zehn Fahrten pro Tag zwischen Frauenfeld und Wil auf. Heute verkehrt jede halbe Stunde ein Zug ab Frauenfeld und ab Wil. Nachdem die Kohlepreise während und nach dem 1. Weltkrieg massiv angestiegen waren, entschied sich der Verwaltungsrat 1919 für eine Elektrifizierung. Seither hat sich die Bahn stetig weiterentwickelt und ihr Angebot ausbauen können. Die heute eingesetzten Fahrzeuge wurden 1984/85 beschafft.
Steigerung der Fahrgastzahlen um 3.5 Prozent im 2011
Das Geschäftsjahr 2011 ist erfreulich verlaufen. Neben einem gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Unternehmensgewinn von CHF 73'763 wurde auch bei den Fahrgästen ein Wachstum von 3.5 Prozent festgestellt. Damit sind 1.25 Millionen Kundinnen und Kunden mit der FW zwischen Frauenfeld und Wil unterwegs gewesen. Weiter investierte die FW im vergangenen Jahr in die Sanierung der Bahnübergänge. Um die Arbeiten zu beschleunigen, wurden die Bahnübergänge nach Gemeinden zusammengefasst. Die Abschnitte Münchwilen und Matzingen mit je 23 und 13 Bahnübergängen wurden öffentlich aufgelegt und sollten im Herbst 2012 nach Behandlung der Einsprachen umgesetzt werden können.
Grosse Modernisierungsschritte
Die FW entwickelt sich stetig weiter. Im Juni 2011 wurden fünf neue Niederflurzüge bei der Firma Stadler AG in Bussnang bestellt. Das neue Rollmaterial ersetzt ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 die aktuellen Fahrzeuge. Die Züge werden mit 1. Klasse Abteil, Niederflureinstiegen sowie einem modernen Kundeninformationssystem und Wireless ausgerüstet sein. Damit wird die FW den Anforderungen der Pendlerinnen und Pendlern gerecht.
Auch die Infrastruktur wird modernisiert. Ab 2013 wird der gesamte Zugverkehr von der Betriebszentrale der Appenzeller Bahnen in St.Gallen ferngesteuert, was einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit bringen wird.
Dr. Bruno Gähwiler, Verwaltungsratspräsident der Frauenfeld-Wil-Bahn:
Die Modernisierungsschritte mit der Beschaffung des neuen Rollmaterials, der künftigen Fernsteuerung des Betriebes und die Anpassungen der Perrons an das Behindertengleichstellungsgesetz macht die FW in Zukunft zu einer attraktiven Pendlerbahn.
Feierlichkeiten im Rahmen des Jubiläums
Am Samstag, 16. Juni 2012, wird der Tag der offenen Türe in der Werkstätte in Wil gefeiert, zu welchem die Bevölkerung herzlich eingeladen ist. Zwischen 10 und 16 Uhr sind die Tore geöffnet. Die FW bietet einige Attraktionen. Ein historischer Rückblick ist möglich, gleichzeitig zeigen wir die neuen Fahrzeuge mit Bildern und Modellen. Da die Produktion der Fahrzeuge erst gestartet wurde, sind noch keine neuen Züge vor Ort. Für Kinder bieten wir Führerstandsfahrten und Schienenvelos. Eine Festwirtschaft sorgt für das Wohl der Gäste. Am Samstag, 16. Juni 2012 gilt freie Fahrt für alle Kunden auf der Strecke der FW zwischen 9–17 Uhr. Dies ist möglich dank der grosszügigen Unterstützung der Stadler Bussnang AG.